Regionaler Himmelfahrts-Gottesdienst auf Schloss Neuburg bei weiß-blauem Himmel
Pfarrerin Sabine Hofer aus Ortenburg und Dekan Jochen Wilde aus Passau gestalteten den Himmelfahrts-Gottesdienst auf Schloss Neuburg gemeinsam.
„Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein…“ zitierte Dekan Jochen Wilde einen Vers aus dem Kirchenlied „Wie lieblich ist der Maien“, als die Sonne pünktlich zum Auftakt des Himmelfahrts-Gottesdienstes auf Schloss Neuburg hinter den Wolken hervortrat. Rund 50 Gottesdienstbesucher*innen aus Passau, Fürstenzell, Ortenburg, München und der Evangelischen Studierendengemeinde hatten sich an Christi Himmelfahrt im Innenhof des Schlosses versammelt. Seit rund drei Jahren zieht es an diesem Feiertag die Evangelischen aus der Region an diesen malerisch-romantischen Ort mit evangelischer Vergangenheit.
So lud die Ortenburger Pfarrerin Sabine Hofer, die zusammen mit Dekan Wilde den Gottesdienst leitete die Anwesenden gemäß dem Motto „Was steht ihr da und schaut zum Himmel?!“ zu einer kurzen Meditation mit einem Blick in den weiten und blauen Himmel ein. Wie kann ich mir das vorstellen? – Himmelfahrt.
„Für viele Zeitgenossen bleibt der Sinn des Feiertags verschlossen“, so Dekan Jochen Wilde in seiner Predigt. Der tiefere Sinn des Feiertags liege im Handeln. „Der Himmel ist dort, wo Menschen Gutes tun, wo sie einander helfen.“ Das Fest Christ Himmelfahrt wolle uns die Augen dafür öffnen. In Beispielen erzählte Dekan Wilde von Menschen und deren Engagement für andere, und wie erfüllend dies auch für die Helfenden sei.
Für das Bläserduo Johannes Keller und Johann Filep war es der erste gemeinsame Auftritt.
Eine der Erkenntnisse der letzten Kirchenmitgliederuntersuchung an der der Religionssoziologe Detlev Pollack maßgeblich beteiligt war, kam zu dem Ergebnis, dass Christ*innen sich mehr ehrenamtlich engagieren als andere, ein höheres Vertrauen in ihre Mitmenschen und insgesamt eine positivere Lebenseinstellung haben. Sie wüssten, so Dekan Wilde, dass ihr Leben ein verdanktes, geschenktes Leben sei.
Engagement für andere, für die Schwachen, für Menschlichkeit, für Toleranz, für Vielfalt: Gerade sei das wieder bei der Demonstration am 8. Mai in Hauzenberg deutlich geworden. Da haben sich Christ*innen und die Kirchen engagiert gegen Gewalt in Wort und Tat, so Wilde.
Die Gesellschaft brauche Christ*innen gerade jetzt. „Wir sind zwar kleiner, aber nicht überflüssig.“ Ganz im Sinne von Himmelfahrt wünschte sich Dekan Wilde eine selbstbewusstere, eine fröhlichere Kirche, die sich nicht unnötig kleiner macht. Wo andere Menschen unsere Hilfe erfahren und umgekehrt, sei ein Stück „Himmel auf Erden“.
Musikalisch gestaltete das Bläserduo Johann Filep und Johannes Keller den Gottesdienst. Aus dem Lukasevangelium las Katechetin Astrid Wilde.
Bei Sonnenschein und mit angeregten Gesprächen klang der Himmelfahrtsgottesdienst auf Schloss Neuburg aus. Text und Fotos Hubert Mauch