Ein Mensch ist gestorben, der mir oder uns nahe stand und wichtig war. Vielleicht ist der Tod unerwartet gekommen: Dann ist im ersten Augenblick gar nicht zu fassen, was geschehen ist. Vielleicht ist ein langer Weg mit Krankheit und Schmerzen zu Ende gegangen: Da spüren wir womöglich so etwas wie Erleichterung, aber auch Leere.
Angesichts des Todes gerät die normale Ordnung unseres Lebens durcheinander. Unterschiedliche Gefühle vermischen sich – Schmerz und Erschrecken, Fassungs- und Hilflosigkeit, Dankbarkeit und Ohnmacht. Aber Verzweiflung, Angst oder Schrecken sollen nicht die Oberhand behalten. Daher ist die Aufgabe, Tote auf ihrem letzten Weg zu begleiten, ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der eigenen Trauer.
Seit jeher hat die Christenheit eine ihrer wichtigsten Aufgaben darin gesehen, Tote zu bestatten und am Schmerz und den Hoffnungen der Hinterbliebenen Anteil zu nehmen. Im Angebot der kirchlichen Bestattung verbinden sich diese jahrhundertelangen Erfahrungen mit der gemeinsamen Suche nach dem, was heute und morgen Halt gibt und angesichts des Todes das Leben nicht vergessen lässt. Denn auch wenn unsere Gefühle noch nicht mitkommen und wir den Weg vom gestern ins Morgen noch nicht sehen – das kirchliche Handeln am Grab will dazu helfen, in Frieden Abschied zu nehmen, und die Erfahrung vermitteln, dass uns in aller Trauer Gott entgegenkommt.
Die Bestattung geschieht daher immer im Zeichen der Hoffnung auf einen Gott, der das Leben will. Auch und gerade angesichts des Todes.
Was muss ich als Erstes tun?
Dazu gehört zunächst, unverzüglich einen Arzt zur Feststellung des Todes und der Todesursache zu verständigen. Er stellt die Todesbescheinigung aus.
Der Sterbefall ist sodann bei einem Standesamt anzuzeigen. Dort wird die Sterbeurkunde ausgestellt.
In der Regel wird ein Bestattungsunternehmen eigener Wahl beauftragt, das sich nicht nur um die eigentliche Bestattung, sondern auch um alle Formalitäten kümmert.
Mit ihrem Pfarramt (siehe Kirchengemeinden), der Friedhofsverwaltung und dem Bestattungsunternehmen werden Termin und Art der Bestattung festgelegt und der Grabplatz gewählt.
Wie bereite ich die Bestattung vor?
Nehmen Sie möglichst bald Kontakt zu Ihrem Pfarrer bzw. zu Ihrer Pfarrerin auf. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, persönlich zu sagen, was Ihnen wichtig ist, anstatt das mehr oder weniger anonym dem Bestattungsinstitut zu überlassen. Auf jeden Fall wird der für Sie zuständige Pfarrer bzw. die Pfarrerin (siehe Kirchengemeinden) mit Ihnen und eventuell weiteren Angehörigen ein Gespräch führen, um die Trauerfeier vorzubereiten. Nehmen Sie sich dafür Zeit und nutzen Sie die Möglichkeit, über alles sprechen, was Sie bewegt – gute Erfahrungen ebenso wie belastende Erinnerungen! Erzählen Sie aus dem Leben des/der Verstorbenen! Vielleicht schreiben Sie sogar auf, was Ihnen spontan in den Sinn kommt und Ihnen wichtig ist. Die Trauerfeier ist ein Dienst für die Lebenden und soll persönlich sein.
Können aus Ausgetretene kirchlich bestattet werden?
Diese Frage stellt sich zunehmend oft. Schließlich war es der Wunsch des oder der Verstorbenen, die Kirche zu verlassen – aus welchen Gründen auch immer. Das gilt es auch nach dem Tod zu respektieren. Andererseits ist eine kirchliche Bestattung immer auch ein Dienst an den Lebenden und für die Lebenden. Was also, wenn Ihnen eine kirchliche Begleitung in der Situation von Trauer und Abschied wichtig ist? – Eine allgemein gültige, sozusagen „rechtssichere“ Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Umso wichtiger ist: Lassen Sie uns miteinander über Ihr Anliegen reden – über ihr eigenes ebenso wie über den Wunsch und die Lebensentscheidung des oder der Verstorbenen.
Wie geht das mit der Trauerfeier?
Die Trauerfeier findet, wo immer möglich, in der Kirche statt. Nicht überall wird dies möglich sein, vor allem nicht, wenn Kirche und Friedhof weit voneinander entfernt sind. Dann bietet sich an, die Trauerfeier direkt auf dem Friedhof zu gestalten. Sprechen Sie dies bitte mit Ihrem Pfarrer / ihrer Pfarrerin (siehe Kirchengemeinden) ab.
Nach dem Gottesdienst gibt die Trauergemeinde der/dem Verstorbenen das letzte Geleit zum Grab, angeführt durch den Pfarrer / die Pfarrerin und die Angehörigen. Dort wird der Sarg oder die Urne in die Erde gesenkt. Für viele ist das der schwerste Augenblick der Beerdigung. Doch wie ein Same neues Leben hervorbringt, kann das Einsenken des Sarges ein Bild für die Gewissheit neuen Lebens sein.
Dem persönlichen Abschiednehmen ist die letzte Geste gewidmet. Mit einem dreimaligen Erdwurf wird an die Vergänglichkeit („Erde zu Erde“), aber auch– wie bei der Taufe – an das ewige Leben erinnert. Auch eine Blume als Liebeszeichen kann ins Grab geworfen werden.
Welche Musik, welcher Gesang?
Musik setzt viele Gefühle in Bewegung. Vielleicht verbinden Sie mit bestimmten Kirchenliedern persönliche Erinnerungen? Dann lassen Sie uns darüber sprechen, ob und mit welcher Unterstützung ein gemeinsames Singen möglich ist. In jedem Fall wird Sie Ihr Pfarrer / Ihre Pfarrerin (siehe Kirchengemeinden) beim Beerdigungsgespräch bei der Auswahl geeigneter Musik unterstützen. Auch die Einspielung von CD und digitaler Musik ist in der Regel möglich.
Die Zeit danach
Nach der Bestattung beginnt für Trauernde noch lange nicht der Alltag. Trauer braucht Zeit. Deshalb sind alle Angehörigen an dem auf die Beerdigung folgenden Sonntag zum Gemeindegottesdienst eingeladen. Dort wird noch einmal der Name des/der Verstorbenen verlesen und für sie/ihn und die Hinterbliebenen gebetet.
Und nicht nur das: Ihr Pfarrer/ihre Pfarrerin (siehe Kirchengemeinden) begleitet Sie gerne auch im weiteren Verlauf der Trauer. Sie können ihn oder sie jederzeit ansprechen und um ein Gespräch bitten.
Totengedenken
Am Ewigkeitssonntag (das ist der Sonntag vor dem 1. Advent) sind in unseren evangelischen Gemeinden alle besonders eingeladen, die im zurückliegenden Jahr einen Menschen verloren haben. Im Gottesdienst wird der Name jedes bzw. jeder Verstorbenen genannt, dabei ein Licht des Gedenkens und der Erinnerung entzündet und auf den Taufstein gestellt. Dieser besondere Gottesdienst bietet die Gelegenheit, noch einmal zurückzuschauen und die Trauer in Gottes Hände zu legen.
Wir helfen weiter...
Was immer Sie im Zusammenhang eines Trauerfalls bewegt: Für alle Fragen rund um Ihren Trauerfall, die Bestattung und die nicht selten schwere Zeit danach finden Sie beim Pfarramt ihrer Kirchen- bzw. Wohnsitzgemeinde (siehe Kirchengemeinden) Rat, Hilfe und Begleitung. Falls Ihr Pfarrer oder Ihre Pfarrerin einmal nicht erreichbar ist, können Sie sich auch an das Evangelische Dekanat Passau (Tel: 0851 9313214 / Email: dekanat.passau@elkb.de) wenden und den Kontakt zu Ihrer Kirchengemeinde herstellen lassen. In beiden Fällen gilt: Wir sind gerne für Sie da!