Hoffnungslichter für den Frieden

Interreligiöses Friedensgebet
Bildrechte Weinmair

Interreligiöses Friedensgebet in Eggenfelden
Über 200 Menschen aller Konfessionen fanden sich am Abend des Volkstrauertages, Sonntag, 19. November zu einem gemeinsamen Friedensgebet auf dem Eggenfeldener Rathausplatz ein - fast alle mit einer Kerze oder Laterne als Symbol der Hoffnung in der Hand.
Eingeladen dazu hatten die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, die katholische Pfarrgemeinde und der Ortsverein Eggenfelden der Islamischen Gemeinschaft (Deutsch-Türkisches Kulturzentrum). Es seien immer Menschen, die durch Terroranschläge und Kriege leiden, getötet, entführt oder an Leib und Seele verwundet werden. Dabei wollen sie nichts anderes, als in Frieden zu leben“, begann der evangelische Pfarrer Thomas Weinmair seine Begrüßung.
Der katholische Geistliche Egon Dirscherl stellte fest, wie nahe und unvorstellbar grausam die Kriege gerade im Heiligen Land Israel und in der Ukraine seien und lud die Menschen zu ein paar Minuten bewusster Zeit der Stille ein, um das Leid derer in den Fokus zu rücken, die von Kriegen betroffen seien.
„Angesichts der entsetzlichen Geschehnisse im Nahen Osten stehen wir heute gemeinsam vor Dir und beklagen unsere Ohnmacht. Wir fühlen uns hilflos, aber nicht hoffnungslos“, begann der Vorsitzende der Islamischen Gemeinde (Deutsch-Türkisches Kulturzentrum), Hamza Kücükkaya, sein Gebet und fuhr fort: Gott möge uns lehren, dass Achtung vor Anderen der höchste Grad von Stärke und das Bedürfnis nach Vernichtung der Anderen das Zeichen größter Schwäche sei. Mit berührenden Worten hob er Gemeinsamkeiten der jüdischen, christlichen und islamischen Religion hervor und hielt fest: „Es brauche Mut, dem Judenhass, Christenhass, Muslimenhass und allgemein Menschenhass gemeinsam entgegenzutreten.“
Pfarrer Weinmair betete darum, dass die Herzen von Juden, Christen und Muslimen, von Israelis und Palästinensern, von Menschen in Russland und in der Ukraine und an allen anderen Orten dieser Welt, wo Menschenverachtung, Gewalt und Zerstörung herrschten, angerührt würden. Gott möge die Hoffnung bewahren, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist und den Frieden schenken, den sich Menschen nicht selbst geben könnten.
Das Friedensgebet wurde von Johannes Häglsperger am Piano musikalisch umrahmt.