„Heute habe ich erfahren, dass ich HIV-positiv bin.“ Das ist einer der Sätze, die an einer der elf lebensgroßen Figuren in der Ausstellung „Der lange Weg“ zu lesen ist. Solche Aussagen haben Wucht. Sie stammen aus der Realität von Menschen, die sich mit HIV infiziert haben und mit dem Virus leben müssen. Es zieht ihnen den Boden unter den Füßen weg. „Muss ich bald sterben?“ ist der nächste Gedanke. Gedanken die die Betroffenen nicht wagen zu teilen, denn es drohen Zurückhaltung, Berührungsangst, im schlimmsten Fall Ablehnung und Ausgrenzung. Das macht einsam. Die Figuren stehen für einzelne Phasen der Infektion, schildern Gefühle und Gedanken und geben Einblick in die seelische Situation eines Betroffenen.
Die Ausstellung „Der lange Weg“ vor gut 15 Jahren entwickelt in der Aidsberatungsstelle der Diakonie in Passau hat selbst einen langen Weg durch viele Ausstellungsorte in Schulen, sozialen Einrichtungen und Bildungsstätten hinter sich. „Die Resonanz ist großartig, die Menschen bleiben stehen“, werden berührt, so beschreibt die bayerische Landeszentrale für Gesundheit in Bayern in einem Ihrer Begleittexte ihre Erfahrungen. Sie hat die Passauer Ausstellung übernommen und steht bei ihr zum Verleih zur Verfügung. Monika Resch, Leiterin der Aids-Informations- und Beratungsstelle Niederbayern holt die Ausstellung jetzt wieder nach Passau.
Vom Freitag, 29. September bis Dienstag, 10. Oktober (15.30-18.00 Uhr) ist die Ausstellung wieder in Passau und gastiert im Evangelischen Zentrum, Dietrich-Bonhoeffer-Platz 1. (Am Samstag, 30.9. und am Tag der dt. Einheit, 3.10., 10.00 – 14.00 Uhr)
Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und Gedanken an den eigenen Schutz vor einer HIV-Infektion zu stärken.
Text: Hubert Mauch, Foto: zpg-Bayern