Ausstellung vom 12. Mai bis 18. Juni 2023 in der Sankt Anna-Kapelle (Heiliggeistgasse 4, Passau) und im Foyer des Evang. Dekanats (Dietrich-Bonhoeffer-Platz 1, Passau)
Seit 40 Jahren geht Andreas Kuhnlein der Frage nach: Was ist der Mensch? Seit 1983 ist er als frei-schaffender Bildhauer tätig und auf Spurensuche.
Sein Material: Holz, Baumstämme (Wobei er nur kranke oder vom Sturm gefällte Bäume hernimmt!).
Sein Werkzeug: Die Kettensäge. „Für mich ist sie ein sensibles Werkzeug und Mittel zum Zweck. Es gibt mir die Möglichkeit, unterschiedliche Gemütslagen relativ schnell umzusetzen, und zwingt mich zudem, mich auf Wesentliches zu beschränken“.
Seine Technik: Das „Zerklüften“ ist Kuhnleins Markenzeichen. Das Ein-, Auf- und Unterschneiden des Holzes verleiht seinen Skulpturen eine geradezu mystische Kraft, der sich kaum jemand entzie-hen kann.
Seine Motivation: In der Unruhe liegt seine Kraft. Stetig sucht er den inneren Wesenskern des Men-schen freizulegen; das, was hinter seinen Äußerlichkeiten und Fassaden steckt. Die Wahrheit, die dabei zum Vorschein kommt, ist nicht immer angenehm, wirkt aber stets befreiend. Bisweilen ist es auch die (produktive) Wut, die Kuhnlein antreibt: Warum handeln wir permanent wider besseres Wis-sen?! Im Letzten freilich schöpft er aus seiner Hoffnung: Dass den Menschen die Augen doch noch rechtzeitig aufgehen – und dass die Kunst, seine Kunst dazu beitragen kann.
Die Ausstellung „Spuren des Menschseins“ – eine Kooperation des Kunstvereins Passau mit dem Evang. Dekanat, unterstützt durch das Kunstreferat der Evang. Landeskirche und durch EBO (Evang. Bildung in Ostbayern e.V.) – rückt das Menschsein in all seinen Facetten in den Fokus: Hoffnungen, Sehnsüchte, Empathie und Mitmenschlichkeit, Zweifel, Abgründe, Ängste und Zerris-senheit. All dies lässt sich in Kuhnleins großartigen Holzskulpturen wiederfinden.
Kernthemen sind dabei die Brutalität des Menschen (gegen sich selbst, seine Mitmenschen und die gesamte Schöpfung), aber auch seine Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit und das Unausweichliche seiner Vergänglichkeit.
Mit heiler Haut kommt niemand im Leben davon – in den einzigartigen Menschenbildern von Andreas Kuhnlein auch nicht.
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 11. Mai 2023, 19.00 Uhr in der Sankt Anna-Kapelle
Begleitprogramm:
Predigtreihe zu einzelnen Skulpturen der Ausstellung in der Evang. Stadtpfarrkirche St. Matthäus (Theresienstr. 12, 94032 Passau), jeweils um 10.00 Uhr
Sonntag, 14.05.2023, Dekan Jochen Wilde
Montag, 29.05.2023, Pfr. Stephan Schmoll
Sonntag, 04.06.2023, Pfr.in Sonja Sibbor-Heißmann
Sonntag, 11.06.2023, Dekan Jochen Wilde (mit Andreas Kuhnlein)
Künstlergespräche:
Mittwoch 24. Mai 2023, 18 Uhr in der Sankt Anna-Kapelle,
Sonntag 11. Juni 2023, 11 Uhr im Evang. Zentrum
Sonntag 18. Juni 2023, 11 Uhr im Evang. Zentrum (Finissage)
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Dienstag bis Sonntag 14 – 17.30 Uhr
Foto „Ohnmacht, Ulme, 2014“: © Andreas Kuhnlein, Text: Dekan Jochen Wilde