Unsere Welt muss nicht so bleiben

Christvesper Dekan Jochen Wilde
Bildrechte Dekanat/Mauch

Christvesper mit Dekan Jochen Wilde in der Stadtpfarrkirche. Er bittet um Frieden und um ein Ende der Gewalt in Palästina und der Ukraine.

An Heilig Abend feierten in der vollbesetzten Passauer Stadtpfarrkirche die evangelischen Christen zusammen mit Dekan Jochen Wilde ihre Christvesper. Das Kammermusikensemble St. Matthäus und Countertenor Fritz Theodor Spengler spielten und sangen unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz. Im Mittelpunkt der musikalischen Gestaltung stand die Weihnachtskantate „Göttlichs Kind, lass mit Entzücken“ von Georg Philipp Telemann.
Licht und Schatten unter dieses Motto hatte Dekan Wilde seine Predigt gestellt und die Kriege im Heiligen Land und in der Ukraine angeprangert. Bethlehem sei der Inbegriff der Weihnachtsfreude „Friede auf Erden“ und in Gaza herrsche die „Hölle auf Erden“. „Wir würden die Weihnachtsgeschichte verkürzen, mehr noch – sie verfälschen, wollten wir all das Elend und Leid weglassen und ausblenden.“ Es entstünde ein beklemmender Kontrast. Weihnachtsfreude treffe auf die harte Wirklichkeit. „Wie passt das zusammen?“, fragte Dekan Wilde. Der Weihnachtsglaube verschließe die Augen nicht vor der Wirklichkeit, aber er leuchte die Wirklichkeit unserer Welt so aus, dass „dahinter eine neue, eine andere Wirklichkeit zum Vorschein kommt!“. Unsere Welt müsse nicht so bleiben, wie sie ist. Weihnachten bedeute, „dass wir die Welt mit neuen Augen sehen“, im Lichte Gottes. Das Licht von Weihnachten lasse „den Trost und den Frieden durchscheinen, die verborgen schon unter uns sind.“ 
Die stimmungsvolle und mit leichter Fröhlichkeit vom Kammermusikensemble St. Matthäus und Countertenor Fritz Th. Spengler unter der Leitung von Kantor Ralf A. Franz gespielte und gesungene dreisätzige Weihnachtskantate „Göttlichs Kind, lass mit Entzücken“, bestehend aus zwei Arien und einem Rezitativ, wurde am Ende der Christvesper mit einem kräftigen Applaus belohnt.
Die Einlagen am Ende des Gottesdienstes gingen an die Spendenaktion „Brot für die Welt“.

Text und Foto Hubert Mauch