Mit dem Oster-Ruf „Der Herr ist auferstanden“ und einem „Halleluja“ begrüßte Dekan Jochen Wilde die Ostergemeinde der Stadtpfarrkirche St. Matthäus zum Gottesdienst am Ostersonntag. Der Oster-Ruf der am Ostersonntag durch die Welt gehe, sei ein Weckruf und gebe Hoffnung. Musikalisch gestaltete Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz den Gottesdienst in der gut besuchten Kirche.
In seiner zweiteiligen Predigt thematisierte Dekan Wilde die letzten Worte Dietrich Bonhoeffers an einen Mitgefangenen in Schönberg im Bayerischen Wald, bevor er von zwei Schergen des NS-Regimes am 8. April 1945 zur Hinrichtung ins KZ-Flossenbürg abgeholt wird. Bonhoeffer sagte: „Dies ist für mich das Ende, und doch auch ein Anfang.“ Kürzer, kraftvoller und klarer könne man den Osterglauben nicht ausdrücken, so der Dekan in seiner Predigt. „Der dem Tod Geweihte spricht den anderen Mut und Hoffnung und Trost zu!“ Dies Worte trösteten bis heute, weil sie nicht frömmelnd, sondern ehrlich seien.
Von dem Widerstandskämpfer und Theologen Bonhoeffer könne man lernen „Ja“ zu sagen zum Leben. Mit der Auferstehung beginne sich das Leben schon im hier und heute zu ändern und bedeute sich auf die Diesseitigkeit des Lebens zu konzentrieren, „und gerade so Mensch zu werden! Ostern heißt: von der Auferstehung her leben“.
Die Welt brauche einen Neuanfang, da viel vom „Ende“ die Rede sei: dem Ende der Nachkriegsordnung, der natürlichen Lebensgrundlagen, des Wachstums, des vertrauten Lebens, sagte Dekan Wilde in seiner Predigt. „Der Oster-Ruf ist ein Weckruf, ein Aufschrei der Hoffnung gegen die Endzeit- und Weltuntergangsstimmung dieser Tage!“ Er forderte dazu auf, sich mit den Menschen guten Willens zusammenzutun und sich für das Leben einzusetzen und heute damit anzufangen.
Mit dem Ostersegen entließ Dekan Wilde die Gemeinde frohgestimmt in einen wunderschönen Ostersonntag.
Text und Foto: Hubert Mauch