Im Mittelpunkt der Christvesper stehen eine barocke Kantate und eine Predigt, die die Weihnachtsbotschaft auspackt. (v.l.n.r.) Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz und Dekan Jochen Wilde
Zur Christvesper an Heilig Abend laden Dekan Jochen Wilde und Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz in die Passauer Stadtpfarrkirche ein. Im Mittelpunkt des festlichen Gottesdienstes um 17 Uhr steht die Kantate „Uns ist ein Kind geboren“ von Johann Philipp Krieger. „Die textliche Grundlage der Kantate ist ein Teil einer der Lesungen, die für den Heiligen Abend vorgesehen ist“, betont Kirchenmusiker Franz. Das sei der Grund weshalb er diese Kantate, bei der es sich eigentlich um ein „Geistliches Konzert“ handle, ausgewählt habe. „Es ist wunderbare Barockmusik“, die hervorragend zu Heilig Abend passe. Die Besetzung ist dabei außergewöhnlich: drei Gesangssolisten, zwei Violinen und basso continuo mit Claudia Bauer (Sopran), Fritz Theodor Spengler (Altus), Bernhard Forster (Bassbariton). Außerdem spielt das Kammermusikensemble St. Matthäus unter der Leitung von Ralf Albert Franz, der auch die Orgel spielt.
So wie die Geschenke müsse auch die Weihnachtsbotschaft ausgepackt werden und wolle entdeckt werden hinter all dem Weihnachtskitsch und -kommerz, ist Dekan Jochen Wilde überzeugt. Weihnachten zeige die Wirklichkeit von Millionen von Menschen in unserer Welt „ohne Lametta, ohne Zuckerguss, ohne Goldstaub“. Weihnachten erzähle vom „Anfangen“, einer existentiellen Gabe des Menschen, die es wieder brauche um die Gesellschaft menschenfreundlicher, gerechter und klimabewusster entwickeln zu können.
In seiner Predigt wird er auch auf die aktuelle Diskussion zur Rückführung von Flüchtlingen nach Syrien und zu dem pauschalen an den Pranger stellen der Schwachen und Hilfsbedürftigen eingehen. „Machen wir es wie Gott: werden wir Mensch, werden wir menschlich!“
Zur Christvesper in der evangelischen Stadtpfarrkirche am 24. Dezember um 17 Uhr sind alle herzlich eingeladen. Text und Foto: Hubert Mauch