Gemeinschaft der Hoffnung

RB Stiegler und Dekan Wilde mit Musikern
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(vorne v.li) Regionalbischof Klaus Stiegler und Dekan Jochen Wilde, ganz rechts Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz und im Hintergrund der Posaunenchor mit der Jazz-Combo St. Matthäus freuen sich über ein gelungenes Reformationsfest in der Passauer Stadtpfarrkirche.

Mit „Walking“ sorgte unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Ralf Alber Franz die Jazz-Combo mit dem Posaunenchor St. Matthäus zur Brass-Formation erweitert für einen schwungvollen musikalischen Auftakt des Gottesdienstes am Reformationstag, 31. Oktober in der evangelischen Stadtpfarrkirche St. Matthäus in Passau. Ein Reformationsgottesdienst musikalisch mal erfrischend anders und passend zum Thema: „Quo vadis Kirche? Über die Kirche der Zukunft und die Zukunft der Kirche“.
Dies sei ein durch und durch reformatorisches Thema, sagte Dekan Jochen Wilde bei seiner Begrüßung am Donnerstagabend in einer gut besuchten Stadtpfarrkirche. „Wir können Veränderung, wir brauchen Mut, kluge Konzepte, Gottvertrauen und auch die Gelassenheit zu scheitern“. Entscheidend sei, dass Kirche nicht um ihrer selbst willen existieren dürfe.
Wohin geht nun die Kirche, fragte Regionalbischof Klaus Stiegler in seiner Predigt. Er wisse es nicht, aber er habe eine Ahnung was die Zukunft der Kirche, die längst begonnen habe. Die Kirche sei inmitten eines riesigen Veränderungsprozesses. Er ermutigte die Gottesdienstbesucher sich an die Kirche von vor 50 Jahren zu erinnern. Heute im 21. Jahrhundert sei Kirche ganz anders als damals und betonte: „Wir sind Volkskirche und wollen es bleiben, aber unter ganz anderen Bedingungen."

RB Stiegler bei der Predigt
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Regionalbischof Klaus Stiegler predigt in der Stadtpfarrkirche über die Zukunft der Kirche.

Vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen könne man sich die Gegenwart nicht schönreden, sondern müsse realistisch und selbstkritisch sein, genau hinschauen und hinhören, was die Menschen brauchen. Stieglers Bild von der Kirche der Zukunft habe Platz für alle Menschen, sei keine hierarchische Kirche, sondern eine Kirche des Miteinanders und des gegenseitigen Respekts. Menschen sollten die Kirche als kostbaren Ort für ihr Leben erfahren und Gottesmomente erleben können. Dazu seien Ideen für Gottesdienste gefragt, die berühren. „Wir sind eine Gemeinschaft der Hoffnung“ gerade in einer komplizierter werdenden Zeit.
In den nächsten Jahren werden in den Kirchengemeinden Entscheidungen notwendig sein, z.B. den Gebäudebestand in den nächsten 10 Jahren um 50% zu reduzieren. Da brauche es Mut und Gottvertrauen. Regionalbischof Klaus Stiegler ist zuversichtlich und freut sich auf die Gestaltung der Zukunft. Ihm sei es wichtig hoffnungsvoll realistisch zu sein. Wir brauchen einander, um Kirche zu gestalten.  „Ecclesia semper reformanda - Wir haben keine andere Kirche als eine solche, die immer in Veränderung sein muss. Gehen wir es an!“
So schwungvoll wie der Reformationsgottesdienst musikalisch begann, so schwungvoll endete er auch. Die Besucher bedankten sich dafür mit viel Applaus. Bei Wein, Wasser, Gebäck und Gesprächen klang das Reformationsfest im Evangelischen Zentrum nebenan aus.
Text und Fotos: Hubert Mauch