Erste Hilfe für die Seele

Notfallseelsorge ist ökumenisch
Bildrechte Dekanat/Mauch

Pfarrer Michael Brunnd (li) und Pfarrer Jakob Sibbor (re) werben in der Dekanatskonferenz für die Notfallseelsorge.


Mit dem Thema Notfallseelsorge beschäftigte sich die Dekanatskonferenz bei ihrer Sitzung am Montag, 18. November, in den Räumen der evangelischen Friedenskirche in Passau. Gastreferent war Pfarrer Michael Brunn, katholischer Notfallseelsorger in der Diözese Passau. Zusammen mit seinem evangelischen Pendant Pfarrer Jakob Sibbor gab er den Pfarrer*innen und Diakon*innen des Dekanatsbezirks eine Basisschulung. 
PSNV-B, also Psychosoziale Notfallversorgung für Betroffene ist die neue Begrifflichkeit der landläufig genannten „Notfallseelsorge“. Sie umfasst mehr, klärt Pfarrer Brunn auf, denn es gibt auch eine PSNV für Einsatzkräfte, also für Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter. 
Wie das Wort Notfallseelsorge schon sage, gehe es dabei um Notfälle wie Unfall, Tod oder psychische Belastungen und um Seelsorge, der Unterstützung von Menschen. Theologische Grundlage sei die Geschichte vom barmherzigen Samariter, aber auch andere biblische Aussagen zum diakonischen Handeln. „Notfallseelsorge ist eine Seelsorge die hingeht und ökumenisch“ so Brunn. Konfession oder Religion spielten dabei keine Rolle. Man müsse den Betroffenen aktiv zuhören, die Ohnmacht des Gegenübers und die eigene aushalten und nach Perspektiven suchen. Lösungen seien oft schon vorhanden. 
Neben der kirchlichen Notfallseelsorge gebe es in Passau auch noch entsprechende Angebote des BRK, der Malteser und der Polizei, sagte Notfallseelsorger Michael Brunn. Typische Einsätze seien Todesfälle, Verkehrsunfälle, Arbeitsunfälle und Suizide. Neben Tipps zum Verhalten am Einsatzort und zum Umgang mit den Einsatzkräften sei auch die Selbstfürsorge wichtig, betonte Notfallseelsorger Brunn. „Ich muss meine Grenzen kennen und erkennen.“ So seien nach dem Einsatz der kollegiale Austausch und die Supervision wichtig. Text und Foto: Hubert Mauch