Mit Händen und Füßen erklärt Kirchenrat Wolfgang Böhm (Mitte) das Projekt „Gesangbuch“. Er sitzt als bayerischer Vertreter in den Gremien der EKD in denen das neue evangelische Gesangbuch erarbeitet wird. Angesichts der Fülle an Liedern und der neuen digitalen Möglichkeiten ist das eine Mammutaufgabe.
„Das neue Gesangbuch kommt 2028, so ist es geplant.“ Das erzählte am Samstag, 1. Juli Kirchenrat Wolfgang Böhm beim Dekanatskonvent Kirchenmusik den Organisten, Chorleitern und hauptamtlichen Kirchenmusikern im Emmauszentrum Bad Griesbach. Er ist im Landeskirchenamt zuständig für Gottesdienst und Kirchenmusik. Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz hatte dazu eingeladen, der auch die Teilnehmer aus dem gesamten evangelischen Dekanatsbezirk begrüßte.
Ein neues evangelisches Gesangbuch sei notwendig geworden um neue Gottesdienstformen, liturgische Veränderungen und die vielen neuen digitalen Möglichkeiten aufzunehmen, so Pfarrer Böhm, selbst ausgebildeter Organist und Chorleiter. Die Initiative dazu kam von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), denn einige Landeskirchen arbeiteten noch mit völlig veralteten Gesangbüchern. Das bayerische Gesangbuch stamme zwar aus dem Jahr 1994, sei aber immer noch vorbildhaft. Neben einen EKD-Teil mit rund 500 Liedern wird es auch einen bayerischen Teil geben und verschiedene Frömmigkeitsstile abbilden.
Den musikalisch-geistlichen Abschluss gestaltete Dekan Jochen Wilde (li) liturgisch, KMD Ralf Albert Franz(Mitte) an der Orgel und Heike Schlierf (re) an der Traversflöte mit Musik des Spätbarock von Johann Adolf Hasse.
Es solle ein Gesangbuch mit Liedern werden, die die Menschen singen können. Dazu werden rund 10.000 Kirchenlieder gesichtet. Neben einer gedruckten Version wird es auch eine digitale Version mit vielen technischen Features und weiteren 1500 Liedern geben. So werde zum Beispiel daran gearbeitet, dass die Gottesdienst-Lieder schon vorab zu Hause am Handy anzuhören seien und sie mitsingen könne.
Ein weiteres Thema des Dekanatskonvents Kirchenmusik war auch Gewinnung und Ausbildung von neuen Organisten. Dabei sei es wichtig nicht nur zu versuchen Jugendliche anzusprechen, sondern auch Menschen mittleren Alters, die schon mal Klavier gelernt hätten und einfach Lust haben wieder zu musizieren. Die Ansprechpartner im evangelischen Dekanat Passau sind hierfür Ralf Albert Franz im Raum Passau und Jürgen Wisgalla in Bad Füssing und Umgebung, und zu erreichen über das Dekanat (0851/9313214).
Text und Foto: Hubert Mauch