Ein Garten - zwei Länder

Christof Lange und Sonja Schuster
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Pfarrer Christof Lange von den Böhmischen Brüdern aus Tabor und Pfarrerin Sonja Schuster aus Grafenau beim gemeinsamen Gottesdienst auf der Landesgartenschau.

Zu einem ökumenischen Gottesdienst hatten die evangelische Pfarrerin Sonja Schuster aus Grafenau und Pfarrer Christof Lange von den Böhmischen Brüdern in Tabor am Sonntag, 18. Juni auf die Landesgartenschau geladen. „Wald. Weite. Grenzenlos." lautete das Thema dieses Wochenendes mit Gästen aus der Freyunger Partnergemeinde Vimperk. Der Bayerische Wald und die Sumava sind das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas auf beiden Seiten das nicht mehr trennt, sondern verbindet. Hier auf der Landesgartenschau sind auch die Kirchen verbunden, auch wenn der katholische Kollege aus Vimperk absagen musste, so Pfarrer Lange, der seine Predigt zweisprachig hielt.
Schon bei der Begrüßung nahm Pfarrerin Sonja Schuster Bezug auf die biblische Erzählung vom Garten Eden aus dem 5. Buch Mose. „Wir stehen vor Gottes schöner Natur und bewundern was er uns schenkt. Wir sind reich, weil wir genug haben.“ so Pfarrerin Schuster, nur leider würden wir manchmal vergessen die Natur zu schützen.
Im 5. Buch Mose werde auch von Wachstum gesprochen, so Christof Lange, aber anders: Sie thematisiere die soziale Dimension der Schöpfung. Hier könnten die zehn Gebote ein zweites Mal nachgelesen werden und seien ein richtiges Sozialgesetzbuch. Da gehe es zum Beispiel um den arbeitsfreien Sonntag und eine solidarische Gemeinschaft.

Hörburger
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Die musikalische Gestaltung übernahm ein bayerisch-böhmisches Bläsertrio unter der Leitung von Christian Hörburger.

 „Ich muss kein Landwirt sein, um zu merken, dass selbst hier, im Naturpark mit der Natur – oder genauer: im Verhältnis zwischen Mensch und Natur – etwas nicht stimmt.“, so Pfarrer Lange weiter. Papst Franziskus betone immer wieder, dass diese Probleme nicht nur ökologische seien, sondern soziale. Ihre Lösungen könnten nicht von einigen Technikern oder Politikern gefunden werden, sondern betreffe das ganze System, die Solidarität zwischen den Menschen und Völkern. Die notwendige Umkehr erreiche man nicht durch ausreichende Technologieoffenheit oder zunehmend autoritäre Gesellschaftsordnungen. Sie liege darin, Verantwortung für den Nächsten und Gottes Schöpfung zu übernehmen.
Die Gottesdienste auf der Hauptbühne der Landesgartenschau beginnen jeden Sonntag um 11 Uhr und haben immer unterschiedliche Themen.
Text und Foto: Hubert Mauch