Die Dekanatskonferenz war zu Gast in der Evangelischen Realschule Ortenburg und beschäftigte sich mit der ForuM-Aufarbeitungsstudie.
Die ForuM-Studie und die Folgen war das Thema bei der Dekanatskonferenz am Montag, 19. Februar in den Räumen der Evangelischen Realschule Ortenburg. Die Abkürzung „ForuM“ steht für „Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland.“ Ziel des Forschungsprojektes war eine umfassende Analyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen, die sexualisierte Gewalt begünstigen und deren Aufarbeitung erschweren.
Die Ergebnisse der Studie haben viele in der evangelischen Kirche überrascht und auch im Dekanatsbezirk Passau Fragen aufgeworfen. Zwar gab es in den Gemeinden wenig Resonanz auf die Studie, aber in der Dekanatskonferenz war man sich einig, dass das Pfarrer*innenbild hinterfragt und das Harmoniemilieu aufgearbeitet werden müsse. Dekan Jochen Wilde machte noch einmal deutlich, das Mitgefühl gelte den Opfern und nicht den Tätern oder der Institution Kirche.
Nach den bisherigen Fortbildungen zum Thema „Sexualisierte Gewalt und Missbrauch“ stehe jetzt die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes im Vordergrund. Jede Gemeinde und jede Einrichtung sind verpflichtet, bis zum Sommer ein solches zu erstellen. Ein entsprechender Leitfaden und Vorlagen werden derzeit im Dekanat erarbeitet und bis Mitte März allen Gemeinden zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus plant Dekan Wilde die Errichtung einer externen Anlauf- und Beratungsstelle für Betroffene und Angehörige.
Text und Foto: Hubert Mauch