Vom Leiden und Sterben

Uppsala-Passion in der Stadtpfarrkirche
Bildrechte Dekanat/Mauch

Schon zum zweiten Mal erklang die Uppsala-Passion, ein sonst selten aufgeführtes Matthäus-Oratorium in der Passauer Stadtpfarrkirche.
Eine rein musikalische Andacht zur Todesstunde Jesu erklang am Karfreitag in der Stadtpfarrkirche St. Matthäus mit dem Oratorium - Matthäus-Passion, auch Uppsala-Passion" genannt. Das nach seinem Aufbewahrungsort benannte Werk ist ein selten aufgeführtes Werk der Musikgeschichte, das in seiner Schlichtheit das Passionsgeschehen sehr eindrucksvoll und ergreifend darstellt. Vor über 10 Jahren kamen die Passauer schon einmal in den Genuss dieses Werkes, erzählte Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz. Der Komponist selbst ist unbekannt, aber es muss ein sehr guter Komponist aus dem Lüneburger Raum gewesen sein. Das Werk sei etwa 60/70 Jahre vor Johann Sebastian Bach in der Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden, erläuterte Dekan Jochen Wilde in seiner kurzen Begrüßung. Die Musik solle am Karfreitag 2025 das letzte Wort haben. Den Kirchenbesuchern wünschte er: „Lassen Sie sich von der Uppsala-Passion in das Geschehen auf Golgatha hineinnehmen.“

Uppsala-Passion
Bildrechte Dekanat/Mauch

Volle Konzentration und voller Einsatz erfordert die Uppsala-Passion in der Stadtpfarrkirche vom Originalklangensemble St. Matthäus (im Vordergrund sitzend mit Ralf Albert Franz an der Truhenorgel), den Solisten (v.l.)  Maria Deger, Marie Groß, Thomas Hermann, Matthias Deger, Bernd Forster und Franziskus Rohmert. Hinter der Solistenreihe steht der Kammerchor St. Matthäus.

Ralf Albert Franz hatte alles aufgeboten, was ihm zur Verfügung stand: das Originalklangensemble St. Matthäus das mit seiner bassbetonten und intimen Instrumentierung für einen warmen Klang sorgte. (Anna Sager, Barockviolone; Franziska Kiesel, Barockviola; Monika Straßer, Barockviola; Leonhard Franz, Barockvioloncello; Magdalena Schauer, Violone und Ralf Franz Truhenorgel), den Kammerchor St. Matthäus, der bei der einen oder anderen Chorpassage von den sechs Solist*innen verstärkt wurde.
Beeindruckend war die Leistung des Tenors Matthias Deger als Evangelist, der in der insgesamt 90-minütigen Aufführung am meisten gefordert war. Auch Bernhard Forster hatte als Jesus mit seiner Bassstimme alle Hände voll zu tun. Beide wurden am Ende des Oratoriums mit einem Sonderapplaus belohnt. Weitere nicht minder hochkarätige Solisten waren Franziskus Rohmert als Pilatus, Maria Deger, Marie Groß und Thomas Hermann, die die weiteren Personen der Leidensgeschichte Jesu zu Gehör brachten.
Zwischen den beiden Teilen der Uppsala-Passion gab es ein Gebet von Dekan Jochen Wilde, Stille und das Vaterunser der Gemeinde.
Text und Fotos: Hubert Mauch