Auch ein“ Baden verboten“ konnte nicht verhindern, dass bei der 21. ökumenischen Segnung der Ilz am Sonntag, 7. Januar in Fischhaus Pfarrer Thomas Plesch gleich zu Anfang im Schlamm landete. Aus Gründen der Sicherheit wurde die Fluss-Segnung dann mit Abstand zur hochwasserführenden Ilz und auf festem Grund vollzogen. Auf ein dreimaliges Eintauchen des Kreuzes in den Fluss wurde verzichtet. Rund 50 Personen waren gekommen um daran teilzunehmen, zu singen und zu beten.
Das Anliegen der Fluss-Segnung sei, so Hannes Schmidt vom Bayerischen Wald-Verein, „uns in Sachen Wasser und Umgang mit Wasser wacher zu machen.“ Es sei ein „Überlebensmittel“ und von allen –Industrie, Landwirtschaft und den Haushalten- werde aus dem Grundwasser mehr entnommen, wie nachkommt. Das erfordere ein umdenken und Verhaltensänderungen: Wasser sparen, weniger Flächenversiegelung, einrichten von Sickerflächen und andere Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft.
Auf das dreimalige Einwerfen des Kreuzes bei der Fluss-Segnung in die Ilz nach dem Ritus der Ostkirche verzichteten diesmal (v.l.n.r) Hannes Schmidt, Pfarrer Markus Krell und Pfarrer Thomas Plesch aus Sicherheitsgründen.
Der katholische Pfarrer Markus Krell ermahnte in seinem Gebet die weltweit ungerechte Verteilung von Getreide, Mehl, Brot und Wasser. Noch komme das Wasser bei uns aus der Leitung. Aber wir werden bald beten müssen „Gib uns unser tägliches Wasser!“
Neben den kritischen Tönen gab es auch einen meditativen Teil über das Fließen des Wassers vom Berg ins Tal, vom Rinnsal bis zum Fluss. Der immerwährenden Veränderung und des Wandels fließenden Wassers, der Kraft und der Lebendigkeit, aber auch der Stille und Kontemplation. Der Fluss trage alle Last davon, so Pfarrer Krell.
Ein paar Mutige wagten sich am Badeplatz in Fischaus auf glitschigem Grund bis ans Wasser um kleine Kerzenschiffchen in der Ilz davonschwimmen zu lassen.
In den Fürbitten wurden neben unserer Verantwortung für die Schöpfung, auch die Kriege in der Ukraine und in Palästina angesprochen und um Frieden gebetet. „Wir beten um eine Agrarwende, die Böden, Gewässer, Menschen und Tiere vor Versiegelung und Verschmutzung, Pestiziden und Ausbeutung schützt und unsere Landwirte und Bauern vor Selbstausbeutung und Überarbeitung:“
Zum Schluss segneten die beiden Pfarrer gemeinsam die Ilz und die Menschen. In einer benachbarten Gastwirtschaft klang die ökumenische Fluss-Segnung bei einem gemütlichen Beisammensein aus.
Ein paar Mutige wagten sich am Badeplatz in Fischaus auf glitschigem Grund bis ans Wasser um kleine Kerzenschiffchen in der Ilz davonschwimmen zu lassen.
Text und Fotos: Hubert Mauch