Neustart von Ma(h)l mitanand im Evangelischen Zentrum
Sabine Aschenbrenner (li) stellt den Gästen das Kochteam vor: (v.l.n.r.) Helga Rech, Helmut Ritter, Inge Spannbauer, Hannelore Franke, Elisabeth Smola und Margarete Hirblinger.
Im großen Saal des Evangelischen Zentrums St. Matthäus in Passau ist alles liebevoll hergerichtet. Weiße Tischdecken, bunte Blumengestecke, Teller und Besteck für ein Mehrgänge-Menü warten auf die rund 30 Gäste die gleich zum Ma(h)l mitanand eintreffen werden.
Schon seit acht Uhr in der Früh werkeln Chefkoch Helmut Ritter und sein fünfköpfiges Frauen-Team in der Küche des Evangelischen Zentrums um den Gästen Punkt zwölf Uhr ein Drei-Gänge-Essen servieren zu können. Champignoncremesuppe, Piccata Milanese mit Apfel-Karottensalat und Vanillepudding mit Himbeeren zum Nachtisch stehen auf dem Speisezettel.
„Die größte Herausforderung ist rechtzeitig auf Mittag fertig zu werden“ sagt Inge Spannbauer aus dem Team. Sie ist wegen der Gemeinschaft hier und dass die anderen ein gutes Essen kriegen. „Es gibt immer was zu lachen und das ist schön“ pflichtet Margarete Hirblinger bei. Die beiden spülen gerade riesige Töpfe ab. Auch aus dem Nebenraum dringt lachen, dort portionieren gerade Elisabeth Smola und Hannelore Franke den Apfel-Karotten-Salat und die Nachspeise. Am Herd kommt der Chefkoch Helmut Ritter ins Schwitzen. Er brät die Schweinefilets in der Pfanne aus, die zuvor von Helga Rech mit Käsepanade versehen werden. „Eigentlich kann ich dahoam bleiben“ lobt er sein Team und jongliert sich durch die doch beengte Küche. Als gelernter Koch ist er Profiküchen gewöhnt. Auch das ist eine Herausforderung. Deshalb ist das Ma(h)l mitanand diesem Freitag (10. März) ein Testlauf mit nur 30 Gästen.
Nach zwei Jahren Corona-Pause startet das monatliche stattfindende Ma(h)l mitanand mit Helmut Ritter neu. Insgesamt drei Kochteams stehen an seiner Seite und haben schon seine Vorgängerin Claudia Zuber unterstützt.
Ma(h)l mitanand ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kirchengemeinde St. Matthäus und der Diakonie Passau. „Wir machen das um Menschen, die in der Stadt wohnen und einsam sind eine Kontaktmöglichkeit zu bieten. Um mit andern ins Gespräch zu kommen und ungezwungen zu Essen, egal aus welcher Schicht oder mit welchem Einkommen. Es treffen sich hier Leute, die sich sonst nie begegnen würden.“ Erzählt Roland Kronschnabl vom Diakonischen Werk. Er sitzt an der Kasse und begrüßt die Gäste. Das Essen ist günstig, damit jeder kommen kann. Drei Euro kostet das Drei-Gänge-Menü. Damit kann noch nicht mal der Einkauf der Lebensmittel gedeckt werden, sagt er, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen.
Eine der 30 Gäste ist Brigitte Thelen. Sie hatte schon mit Sehnsucht darauf gewartet, dass Ma(h)l mitanand wieder startet. „Das ist für mich Weihnachten und Geburtstag zusammen, wenn ich hier herkomme“ erzählt sie. „Im Café muss ich sieben oder acht Euro bezahlen“ und legt an der Kasse zwei Euro als Spende drauf.
Pünktlich zu Mittag begrüßt dann die Vorständin des Diakonischen Werks Sabine Aschenbrenner die Gäste und stellt den Gästen das ehrenamtlicheTeam und Chefkoch Helmut Ritter vor.
Auch Dekan Jochen Wilde begrüßt die Gäste und während die Mittagsglocken läuten hält er eine kurze Andacht. Es wird serviert, gegessen, und geratscht. Die Gäste sind voll des Lobs und der ein oder andere nimmt gerne von den Resten noch etwas mit nach Hause. Wilde ist begeistert. Für ihn ist es das erste Ma(h)l mitanand, denn sein Amt als Dekan trat er während der Pandemie im September 2020 an und stellt fest: „Es ist ein Essen in lockerer und fröhlicher Stimmung, viele haben das Ma(h)l mitanand schon vermisst, nicht nur wegen des Essens, sondern auch wegen der Gemeinschaft.“
Das nächste Ma(h)l mitanand im Evangelischen Zentrum und dann für 60 Gäste findet am Freitag,14. April statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
