Mit Leib und Seele

Kirchenrat Norbert Stapfer
Bildrechte Goeorg Laski

Bad Füssinger Bürgermedaille für Kirchenrat Norbert Stapfer. Stimmgewaltig nicht nur beim Predigen: Norbert Stapfer beim Auftritt mit Kapellmeisterin Anna Fuhrländer und dem Kurorchester Bad Füssing bei der Verleihung im Kleinen Kursaal.

So etwas gab es lange nicht im überwiegend katholischen Kurort Bad Füssing: Kirchenrat Norbert Stapfer bekam am Donnerstag, 29. Februar in Anerkennung seiner Verdienste als Evangelischer Kurseelsorger die Bürgermedaille überreicht. Bad Füssings Bürgermeister Tobias Kurz würdigte ihn in seiner Laudatio im Kleinen Kursaal als Seelsorger "mit Leib und Seele", der keine Scheu davor habe, auch ungewöhnliche Formate zu initiieren. Ob "Kirche und Kino", Weinabende, meditative Spaziergänge oder auch der neu ins Leben gerufene "Kirchenradweg" - die niederschwelligen Angebote ermöglichen auch kirchenfernen Menschen Zugang zu Kirche und Glauben.  Und das ist es, was Norbert Stapfer am Herzen liegt: das Evangelium, die froh machende Botschaft von Gottes Liebe, zu den Menschen zu bringen. Für die Bad Füssinger jedenfalls ist der evangelische Pfarrer seit 20 Jahren ein Glücksgriff und nicht mehr aus dem Kurort wegzudenken.

Bürgermedaille Stapfer
Bildrechte Georg Laski

Bürgermeister Tobias Kurz (li.) freut sich mit den frischgebackenen Trägern der Bürgermedaille ( v. li.n.re. Alois Brundobler, Alois Brenzinger und Norbert Stapfer) sowie dem Ehrenbürger Alois Nebauer (vorne sitzend)

Dass Norbert Stapfer zudem immer für Überraschungen gut ist, bewies er im Anschluss an die Überreichung der Medaille. Anstatt des Rednerpults steuerte er die Bühne mit dem Kurorchester an, nahm am Flügel Platz und stimmte das "Ave Maria" von Bach/Gounod an, anfangs leise virtuos von Konzertmeisterin Anna Fuhrländer auf der Violine begleitet. Spätestens als das gesamte Orchester mit einsetzte, war die Begeisterung beim Publikum groß.  "Wien, Wien, nur du allein"- mit dieser Hommage Stapfers an seinen früheren Studienort und die Stadt seiner Träume setzte Stapfer noch eins drauf. Dass er auch stimmlich gut drauf ist, zeigte er bühnenreif in bestem "Weaner" Dialekt mit dem Lied "Die Reblaus".
Später gefragt, was ihm nun mehr Lampenfieber verursacht habe, das öffentliche Klavierspiel oder der Einsatz seiner kräftigen Stimme, lachte er: " Also das mit dem Klavier mach ich sicherlich nicht noch mal!!"
Text: Dr. Claudia Stadelmann-Laski, Fotos: Georg Laski