Lichtblicke in der Trauer

Trauernetzwerk
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10-jähriges Bestehen des Trauernetzes – Präsentation neuer Angebote (v.l.n.r.) Juscha Stuber-Kranixfeld (Hospizverein Passau e.V.), Walburga Westenberger (Referat Frauen der Diözese Passau), Wolfgang Plail (Refarat Hospiz- und Trauerpastoral), Birgit Czippek (Kath. Dt. Frauenbund Diözesanverband Passau), Cordula Blüml (Krisenseelsorge im Schulbereich, KiS), Tanja Kemper (Kath. Dt. Frauenbund Diözesanverband Passau), und Pfarrer Stephan Schmoll (Evangelische Bildung in Ostbayern).
„Gebündelte Kompetenzen lohnen sich – für die Weiterentwicklung der einzelnen Partnerinnen und Partner, doch vor allem für die Zielgruppe der Trauernden“ – dieses Fazit ziehen die Mitglieder anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Passauer Kooperationsnetzes Trauer. Gleichzeitig kündigen sie an: Auch künftig realisieren die Akteure gemeinsame Angebote. Die neue Reihe mit insgesamt sieben Veranstaltungen beginnt bereits am 8. Oktober 2024.
Im Haus der Generationen findet von 18 bis 19 Uhr ein Vortrag zum Thema „Vorsorge treffen mit Verfügungen und Vollmachten“ statt. „Es ist unausweichlich, dass wir uns in unserem Leben mit Tod und Trauer beschäftigen müssen. Doch leider verdrängen das die meisten Menschen. Das kann im schlimmsten Fall zu einer völligen Überforderung der Angehörigen führen, die sowieso schon einen schmerzlichen Verlust zu bewältigen haben. Dabei kann mit einer Vorsorgevollmacht und einer Patientenverfügung der selbstbestimmte Wille rechtzeitig schriftlich festgehalten werden“, sagt Juscha Stuber-Kranixfeld vom Passauer Hospizverein. Diese Veranstaltung zeigt auch, dass sich das Kooperationsnetz nicht ausschließlich auf Menschen konzentriert, die aktuell in Trauer sind. Auch Personen, die sich allgemein mit den Themen Tod und Sterben sowie den Brüchen und Überraschungen des Lebens auseinandersetzen, werden angesprochen. Dazu passt ein Vortrag mit anschließendem Gespräch am 18. März 2025 im Evangelischen Zentrum St. Matthäus zur Debatte um den assistierten Suizid und die Frage nach der situationsgemäßen Begleitung von schwerstkranken Menschen.
„Was machen Abschiede und Veränderungen mit mir?“ Diese Frage steht im Zentrum eines Auszeit-Tags für Trauernde am Samstag, 23. November 2024. Dieser Auszeit-Tag steht erstmalig auf dem Programm des Passauer Kooperationsnetzes Trauer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nach einem Impulsreferat in verschiedenen Workshops ihren Ressourcen nachspüren. Dabei werden auch die eigenen Handlungsspielräume berücksichtigt. Zudem gibt es kreative Umsetzungsmöglichkeiten wie Arbeiten am Tonfeld oder bewusstes Atmen. Fortgesetzt wird das Programm im Frühjahr 2025. Am 3. April lädt der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) in der Diözese Passau zur Veranstaltung „Spielt Opa wieder mit mir, wenn er nicht mehr gestorben ist?“ ein. „Hier beleuchten wir, wie mit Kindern über Tod und Trauer geredet werden sollte“, sagt Bildungsreferentin Tanja Kemper. Knapp einen Monat später findet in der Pfarrkirche St. Paul ein musikalisches Abendlob unter der Überschrift „Spuren aus Licht in dunklen Tagen“ statt. Texte bekannter Lyriker spannen einen Bogen von der Vergänglichkeit der menschlichen Existenz hin zu einer Hoffnung, die bleibt. Musikalisch gestaltet wird das Abendlob von dem Frauenstimmenensemble der Dommusik und Domkantor Maximilian Jäger an Orgel unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger. Abgerundet wird das Programm des Trauernetzes schließlich mit einer Fahrt nach Wien zum Zentralfriedhof und Volksgarten Ende Mai sowie einer Impulswanderung an der Donau im Juni.
Detaillierte Informationen zu allen Angeboten liefert der neue Flyer des Kooperationsnetzes Trauer. Dieser wird in den nächsten Wochen großflächig im Raum Passau und darüber hinaus in allen Kirchengemeinden,  den kirchlichen und städtischen Einrichtungen und über das Kooperationsnetz verteilt. Die Kooperationspartner verstehen ihn allerdings nicht nur als Präsentationsplattform für die aktuellen Angebote. Er soll auch ein „Türöffner“ sein. Alle Akteure bieten neben den gemeinsamen Veranstaltungen auch eigene Angebote an, um Trauernde durch schwierige Zeiten zu begleiten. Damit Betroffene wissen, wo es Hilfe gibt, sind die Kontaktdaten der Netzwerkpartner auf der Rückseite des Flyers vermerkt.
Zum Kooperationsnetzwerk gehören das Referat Hospiz- und Trauerpastoral des Bischöflichen Seelsorgeamts, die Evangelische Bildung in Ostbayern, der Hospizverein Passau e.V., der KDFB, die Krisenseelsorge im Schulbereich (KiS), das Referat Frauen, die Telefonseelsorge Passau, die Selbsthilfegruppe „Verwitwet mit Kind“, die offene Gruppe für Verwaiste Eltern sowie die Selbsthilfegruppe „Leere Wiege“. Text: Mareen Maier, Foto: Hubert Mauch