Auf in die Zukunft

Der Wahlausschuss zählt die Stimmen aus.
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Erste Tagung der neuen Dekanatssynode des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks Passau im Evangelischen Zentrum. Der Wahlausschuss, bestehend aus (v.l.n.r.) Gabi Zahn, Johannes Keller, Sabine Aschenbrenner und Dr. Claudia Stadelmann-Laski, ist mit der Auszählung der Stimmzettel beschäftigt.

Zur konstituierenden Sitzung der Dekanatssynode versammelten sich die Synodal*innen und ihre Ersatzleute am Samstag, 5. April im Evangelischen Zentrum Passau. Sie wurden von Dekan Jochen Wilde für die sechsjährige Wahlperiode verpflichtet und gesegnet. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Wahl des Präsidiums und des Dekantsausschusses. Nicht alle der insgesamt 64 berufenen Synodal*innen konnten anwesend sein, was auch der Größe des Passauer Dekanatsbezirks von der tschechischen Grenze bis nach Gangkofen geschuldet war.
Ein letztes Mal begrüßte Synodenpräsidentin Dr. Claudia Stadelmann-Laski die Synodal*innen mit einem Rückblick. Als herausfordernd bezeichnete sie die dreijährige Phase der Landesstellenplanung, das Reformationsjubiläum 2017 und die Zeit der Coronapandemie. Sie sprach aber auch von vielen inspirierenden Begegnungen, wunderbaren Gottesdiensten und gelebter Ökumene. Als Highlight bezeichnete sie die dreitägige Visitation des damaligen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm. Nach 12 Jahren Präsidiumsarbeit stehe sie für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung, kündigte sie an, bleibe aber Mitglied der Synode. In ihrem geistlichen Wort richtete sie den Blick in die Ferne und auf das große Ganze. Sie forderte die Synodal*innen auf, sich „voller Mut, Ausdauer und Vertrauen“ auf den gemeinsamen Weg zu machen.

Probeabstimmung bei der Dekanatssynode
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Die Synodal*innen der Dekanatssynode sind in ihrer ersten Sitzung hauptsächlich mit Wahlen beschäftigt.

Dekan Jochen Wilde erinnerte in seinem Bericht an den Theologen Dietrich Bonhoeffer, der vor 80 Jahren in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges hingerichtet wurde. Dieser habe bereits 1944 prognostiziert: Wir gehen einer völlig religionslosen Zeit entgegen". Was die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung vom November 2023 nun bestätige.  „Nicht nur die Kirche steht am Kipppunkt – nein, auch die Religion als solche erodiert in geradezu dramatischer Weise“, so Dekan Wilde.
Die Impulse, die von Bonhoeffer für unser kirchliches und christliches Leben ausgingen, seien wichtig. Aus Bonhoeffers Religionsbegriff könnten wir unser christliches Selbstverständnis und unser kirchliches Handeln ableiten und Verantwortung für die Welt übernehmen, gemäß Bonhoeffers Wort „Wer fromm ist, der muss auch politisch sein.“ Wir müssen den Menschen in ihren Bedürfnissen und in ihren Fähigkeiten auf Augenhöhe begegnen „in unserem Einsatz für eine gerechte und friedliche Welt“. Bonhoeffer nenne das "Kirche für andere".
Des Weiteren stimmte Dekan Wilde die Synodal*innen auf die konkreten Herausforderungen der nächsten Jahre ein. Die Stichworte dazu sind: Verwaltungsreform, Immobilienkonzept, Landesstellenplanung und Strukturveränderungen.

Das neue Präsidium
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Das neue Präsidium der Dekanatssynode. (v.l.n.r.) Dekan Jochen Wilde, Dr. Matthias Haun, Leon Völtl, stellv. Dekan Johannes Keller.

In das Präsidium der Dekanatssynode wurden Dr. Matthias Haun aus Pocking und Leon Völtl aus Aidenbach gewählt. Sie komplettieren das vierköpfige Gremium, dem auch Dekan Jochen Wilde und der stellvertretende Dekan Johannes Keller aus Fürstenzell qua Amt angehören. Als Schriftführer wurden Magnus Gleixner und Helmut Königseder gewählt.
In den etwas verkleinerten Dekanatsausschuss wurden gewählt: Pfarrer Christian Leist-Bemmann, Pfarrer Arne Schnütgen, Pfarrer Johannes Keller, Pfarrer Christian Muschler, Pfarrer Holm Haschker, Pfarrerin Sonja Schuster, Pfarrer Philipp Augustin, Diakon Tobias Zitko, Helga Brauchler, Bettina Caspary, Maile Ritzer, Andreas Köckhuber, Günther Schindler, Angela Scherzer, Brigitte Eder, Peter Wolfrum.
Ein Antrag aus dem Kreis der Synodalen auf Aktenbeschaffung wurde an das Präsidium der Dekanatssynode verwiesen und wird dort bearbeitet.
Mit dem Vaterunser und dem Reisesegen endete die Dekanatssynode.
Text und Fotos: Hubert Mauch

Hier können Sie den Jahresbericht der Krankenhausseelsorge 2024 und den Bericht des Dekans herunterladen: