Jazz-Gottesdienst am Buß- und Bettag in der Stadtpfarrkirche.
Mit „Rondo in blue“ und „Give us Peace“ präsentierte die Jazz-Combo St. Matthäus mit Peter Tilch (Saxophon), Georg Dorfner (Schlagzeug) und Andreas Pillen (Kontrabass) zwei Kompositionen ihres Leiters Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz (E-Piano). Ganz versunken lauscht Pfarrer Stephan Schmoll (re) den Klängen.
Mit einem Jazzgottesdienst begingen am Mittwochabend, 22. November die Evangelischen in Passau den Buß- und Bettag in der Stadtpfarrkirche St. Matthäus. Damit endete auch die Ökumenische Friedensdekade für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Sie stand unter dem Motto „Sicher nicht – oder?“. Die Jazz-Combo St. Matthäus unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz groovte den Gottesdienst mit Jazzmusik. Dabei stellte Franz auch zwei selbstkomponierte Stücke vor.
„Unsere Hoffnung auf eine friedlichere Welt, in der Dialog, Versöhnung und Disziplinierung der Macht durch Recht und Gerechtigkeit regieren, sind ins Wanken geraten“ so Pfarrer Stephan Schmoll in seinen Besinnungsgebet zu Beginn des Gottesdienstes. Damit griff er das Thema der Friedensdekade auf, in der die Christen aufgerufen sind, zehn Tage über das Thema Frieden nachzudenken. Mit der Karikatur „Arms don’t kill people“ (Waffen töten keine Menschen), die einen Menschen mit Maschinengewehr als Kopf zeigt, verdeutlichte Schmoll in seiner Predigt, dass es die Waffen allein nicht sind, sondern „Hass und Gewalt“ woanders entstehen. Es seien die „verkehrten Gedanken in den Köpfen, in Gedanken und Ideologien, aufgeheizt durch Emotionen, die geschürt und für die eigenen Zwecke und Machtansprüche instrumentalisiert werden.“ Viele würden von wenigen verführt, verblendet, missbraucht, und als Kanonenfutter in den Krieg geschickt. Pfarrer Schmoll entließ die Gemeinde mit der Hoffnung, die in den Liedzeilen von Gerhard Schöne zum Ausdruck kommt in den Abend: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte gehen, können das Gesicht der Welt verändern.“
Der Buß- und Bettag gehört zu den sogenannten beweglichen Feiertagen und wird jedes Jahr am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag begangen. Es ist ein Tag der Umkehr, der Neuorientierung und dient auch dem Nachdenken über gesellschaftliche Fehlentwicklungen. 1995 wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen abgeschafft. Die evangelische Kirche bezeichnet die Abschaffung bis heute als Fehlentscheidung.
Foto „Buß und Bettag“ BU: Mit „Rondo in blue“ und „Give us Peace“ präsentierte die Jazz-Combo St. Matthäus mit Peter Tilch (Saxophon), Georg Dorfner (Schlagzeug) und Andreas Pillen (Kontrabass) zwei Kompositionen ihres Leiters Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz (E-Piano). Ganz versunken lauscht Pfarrer Stephan Schmoll (re) den Klängen.
Text und Foto Hubert Mauch