Nach über 60 Jahren wird die Christuskapelle in Büchlberg entwidmet. Was mit dem Gebäude geschehen soll bleibt noch offen und obliegt der Entscheidung des Kirchenvorstandes.
Büchlberg. Die evangelische Christuskapelle wird am 28. Januar 2024, um 10 Uhr in einem feierlichen Gottesdienst durch den Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler entwidmet. Über 60 Jahre lang diente die Kapelle dem kirchengemeindlichen Leben der Evangelischen in der Region. Schon seit Corona fanden dort keine regelmäßigen Gottesdienste mehr statt. Der Kirchenvorstand hat jetzt beschlossen die Kirche entwidmen zu lassen.
Seit 1960 war die Christuskapelle den evangelischen Christinnen und Christen in Büchlberg, Hutthurm und Umgebung geistliche und gottesdienstliche Heimat. So mancher erinnert sich an stimmungsvolle Gottesdienste, an Taufen, Trauungen und auch Beerdigungsfeiern, die seit 1972 vom langverdienten Mesner-Ehepaar Obermüller würdevoll begleitet wurden. Inzwischen ist das Kirchlein in die Jahre gekommen. Es hat sich in den letzten Jahren ein tiefgreifender Wandel vollzogen. Um das kirchengemeindliche Leben in der Kapelle ist es stiller geworden.
Nach eingehender Abwägung aller Gesichtspunkte hat der Kirchenvorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Passau St. Johannes schweren Herzens eine schmerzhafte Entscheidung getroffen: die Christuskapelle wird am 28. Januar 2024 in einem feierlichen Gottesdienst entwidmet. Ab diesem Zeitpunkt steht die Christuskapelle nicht mehr als sakraler Gottesdienstraum zur Verfügung. Die Entwidmung wird der Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler vornehmen. Damit geht eine Ära zu Ende.
Der Kirchenvorstand hat sich diesen Entschluss nicht leicht gemacht, sieht darin aber eine ehrliche Antwort auf die sich rasant verändernde Situation kirchlichen Lebens. Mit Inkrafttreten eines neuen Stellenplans im letzten Jahr wurde die Anzahl der Pfarrstellen in der Kirchengemeinde St. Johannes von zwei auf 1,5 gekürzt. In Zukunft werden die finanziellen Spielräume der Kirchengemeinde zurückgehen. Auch muss aufgrund des schon jetzt spürbaren Pfarrermangels in der bayerischen Landeskirche damit gerechnet werden, dass die derzeit vakante Pfarrstelle in Grubweg nicht so bald wieder besetzt wird. Mit der Entwidmung der Christuskapelle geht die Gemeinde einen Schritt in Richtung Flexibilität, um Freiräume in der Gemeindeentwicklung zu ermöglichen und neue Veranstaltungsformate zu entwickeln.
„Der Gottesdienst am 28. Januar wird also Abschied und gleichzeitig Aufbruch markieren.“ betonen die zuständigen Pfarrer Stephan Schmoll (Vakanzvertretung) und Pfarrer Jonathan Steensen (Hauzenberg). Daran anschließen werde sich ein Festakt, der das Zu-Ende-Gehende würdigt und gleichzeitig den Dank für alles Engagement zur Ehre Gottes in den letzten gut 60 Jahren ausspricht.
Text: Hubert Mauch